Der Alte Fritz bringt die Kartoffel nach Berlin


In einer Zeit mit ständig wachsender Bevölkerung und mehrmaligen Hungersnöten durch Getreidemissernten war die Ernährung der Bevölkerung zunehmend schwieriger geworden. Doch die Bevölkerung stand der Kartoffel skeptisch gegenüber.

Schließlich kommt das Sprichwort: "Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht", nicht von ungefähr.

Das Ansehen der Kartoffel stieg erst, als der Alte Fritz zu einem ungewöhnlichen Mittel griff: Er ließ die Kartoffeln durch Soldaten bewachten. So erkannten auch die Preußen, das die Knollen wohl etwas Besonderes sein mussten. Fortan standen Sie der Knolle weniger skeptisch gegenüber. Aber auch dieser „Trick” reichte nicht aus, um genügend Kartoffeln anzubauen, denn in dem folgenden Jahr wurde nur auf einigen Feldern der Bauern die Kartoffel freiwillig angebaut.

Jetzt war die Geduld des Königs am Ende. Der Starrsinn dieser Bauern musste gebrochen werden.

Damit die Soldaten und die Bevölkerung endlich genug zu essen bekam, wurde im Jahr 1756 der „Kartoffelbefehl” erlassen. Jeder Bauer war unter Androhung von Strafe gezwungen, die Kartoffeln anzubauen.

Warum hatten die Preußen eigentlich etwas gegen die Kartoffel, fragt man sich heute. Ein Grund war sicherlich die fehlende "Gebrauchsanweisung". Viele Menschen probierten die Kartoffeln roh und vielleicht noch unreif. Schließlich schmeckten aber auch die reifen Früchte damals noch nicht so gut wie heute, nachdem alle unerwünschten Inhaltsstoffe herausgezüchtet worden sind. Ein weiterer wichtiger Grund für die Abneigung war aber wohl die Umstellung der Anbaumethoden. Die Jahrhunderte lang praktizierte Dreifelderwirtschaft sollte nun wegen der neumodischen Kartoffel nicht mehr praktiziert werden? Im dritten Jahr, in dem der Acker normalerweise brach lag, sollte das Feld nun mit den Hackfrüchten bestellt werden? Das schien einer Revolution gleichzukommen.

Es mussten aber noch ein paar Jahre vergehen bis die Kartoffel aus der preußischen Küche nicht mehr wegzudenken war. Später wurden dann die Preußen sogar belächelt wegen ihrer Vorliebe für Kartoffelbrei und Soße.

Von Preußen aus setzte sich die Kartoffel dann in ganz Deutschland durch und daher kommt unsere heutige Lieblingsspeise die „Pommes von Fritz, kurz genannt auch Pommes Frites.

Friedrich der Grosse von Preussen - Der Alte Fritz

Potsdam

Wir stellen Exponate aus der Sammlung Fellberg vor, die Leben und Lieben des Königs repräsentieren: Potsdam

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